Donnerstag, 17. Oktober 2013

Der Hype um den katholischen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Im Bistum Limburg häufen sich die Kirchenaustritte - warum eigentlich? 

Natürlich ist es ärgerlich, wenn andere bedenken- und/oder gedankenlos mehr Geld ausgeben, als unsereiner je haben wird. Das betrifft also nicht nur die öffentliche Meinung zum Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, sondern auch Herrn Wowereits Flughafen in Berlin. Dennoch ist der Autor nicht bereit, sich über das eine oder gar das andere Vorkommnis aufzuregen. Denn was ein katholischer Bischof mit dem Geld seiner Schafe macht, ist sein (und vor allem deren) Problem. Was ein offensiv seine Neigung kommunizierender Schwuler als "Regierender Bürgermeister" (also so eine Art Mini-Ministerpräsident eines überflüssigen und vor allem bankrotten Stadt-Staates) mit Steuergeldern macht, ist zwar ein Ärgernis, aber angesichts der EURO-Idotie (Griechenland!) dann auch wieder nicht der Rede wert...

Allerdings lohnt es sich doch, etwas genauer hinzusehen und zu ergründen, was die mittlerweile unappetitliche Hatz auf einen Bischof eigentlich antreibt und wie sie in den gesellschaftlichen Gesamtkontext einzuordnen ist.

Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bishop of Limburg
during the "Kreuzfest" 2008 in Geisenheim/Germany
Date 14 September 2008
Source: Own work
Author: Moguntiner




Was hat die Regierung damit zu schaffen? 

Dieser Tage konnte - nein: mußte! - man leider den Sprecher der Bundesregierung dabei erleben, wie er meinte, den Vorgang kommentieren zu müssen! FAIL!

Ebenso hat sich Frau Merkel in persona und expressis verbis nicht entblödet zu bemerken, der Fall sei "eine Belastung"!

Was aber hat die Bundesregierung mit den Interna der römisch-katholischen Kirche zu schaffen? Richtig: nichts! Daher belastet auch niemanden - außer den katholischen Kirchensteuerzahlern - dieses "Problem", das gar keines ist! Im Gegensatz zum Berliner Flughafen beispielsweise...

Die im Auftrag des Bundeskanzlers Merkel getätigte Äußerung des Ex-Journalisten(!) Steffen Seibert war also nicht nur obsolet, sondern sie verschafft uns auch einen interessanten Ansatzpunkt zur Analyse.



"Was ist eigentlich schlimmer?" 
Eigener screenshot/facebook



Meine Leichen, Deine Leichen... 

Das Sommerloch ist zwar vorbei - und auch Syrien, Ägypten, Libyen, Iran oder Israel geben derzeit keine Schlagzeilen her - aber das Geschäft der "Journalisten" muß ja weitergehen. Also macht man eine Hetzjagd, bei der man sich des billigen Beifalls sicher sein kann. Denn Journalismus - gerade der der Springer- und Augstein-Presse - weiß: sex sells (und Geld ist per se sexy)!

Das übrigens macht die katholische Kirche doch aus: das Geld! Es gibt kaum eine Firma, die den Kapitalismus und die materielle Raffgier besser verkörpert als die römisch-katholische Kirche. Sei es, daß man den Zölibat eingeführt hat, um mangels Nachkommenschaft zu vererbende Vermögen dem Schoß (pun intended!) der Kirche zuzuführen, sei es, daß man während der Kreuzzüge und während der "Inquisition" besonders gern auch umfängliche jüdische Vermögen nach Ermordung deren Eigentümer christianisiert hat... - der Vorläufer der späteren Arisierung der Nazis übrigens.


In eigener Sache:
Nachdem es erfahrungsgemäß in politischen Diskussionen immer wieder zum "argumentum ad personam" kommt, weil das "argumentum ad rem" nicht ausreicht, ist bei solchen Themen also äußerste Vorsicht geboten... 
Dabei wäre es so einfach: eine interne Angelegenheit regelt man zunächst intern. Eigentlich ganz einfach. Wenn man es nur einfach halten will. Daher ist es vielleicht an dieser Stelle vielleicht sinnvoll und notwendig, auf folgendes hinzuweisen: 
Der Chronist ist
  • kein Angehöriger der katholischen Kirche und auch
  • kein Christ, ebenso
  • kein Architekt, Bauunternehmer oder sonstwie geschäftlich mit dem gehetzten Bischof verbandelt
  • nicht interessiert an Regierungsposten oder CDU-Partei-Ämtern 
  • nicht verwandt oder verschwägert mit dem katholischen gemobbten Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst



Was sind 40 Millionen? 

Die ganze Geschichte wird vor allem dadurch interessant, daß kein einziger Schreiberling der main-stream-Medien es gerafft hat: die 40 Millionen kamen der heimischen Wirtschaft zugute. Das sind zum Beispiel 6,38 Millionen allein an Umsatzsteuer. Der Rest geht an die lokalen Architekten, Gutachter, Bauunternehmer, Spengler, Maler, Elektriker, Tischler. Dazu kommen noch Einkommens- und viele andere Steuern... 
Und die zahlen wieder jede Menge an Sozialabgaben. Sowie Steuern. Der Bischof von Limburg hat unsere Sozialkassen alimentiert. Mehr ist dazu nicht zu sagen.


Schon mal darüber nachgedacht?


 Das Geld bleibt doch im Land. Die künstliche und vor allem lächerliche Aufregung über diesen "Skandal", der eigentlich gar keiner ist, zeigt also nur: derjenige, der sich darüber aufregt, hat von Wirtschaft keine Ahnung. Oder noch weniger.  


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Erstveröffentlichung bei:
www.onlinezeitung24.de

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